Automobil-Club Eschweiler im ADAC
Motorsport seit 1954
Nach dem 2.Platz 2015 und dem 1.Platz 2016 in der Junior Klasse haben wir uns in diesem Jahr für die Masterklasse angemeldet.
(ungeschriebenes Gesetz: Klassensieg =>eine Klasse höher)
Hierzu muss auch das System der Limburgia erklärt werden. Junior, Master und Marathon erhalten jeweils das gleiche Roadbook (Start und Ziel einige Chinesenzeichen, der Rest nur Karten A 4, 1:100 000). Der Unterschied besteht in
der Anzahl der eingetragenen Punkte und Pfeile wobei jeweils nur 5-10 Punkte, Pfeile oder Barrikaden je Seite eingetragen sind und somit die verbindenden Strecken sehr lang sein können.
Master und darüber hinaus Marathon müssen jeweils 1-2 zusätzliche Punkte, Pfeile bzw. Barrikaden anfahren. Dies ergibt eine jeweils längere Strecke bzw. einen höheren Schnitt (max. ca. 50 km/h) bei identischen Etappenzeiten.
Neben den in unserem Raum bekannten Aufgaben Punkte, Pfeile – kürzeste Strecke werden bei der Limburgia weitere Systeme zur Ausarbeitung der Idealstrecke vorgegeben.
Rainer Keuser/Bernhard Lutterbeck erzielen 3. Platz
11. Limurgia Trophaeum
Zusätzlich standen fünf GLP’s (Schnitt 50 km/h) mit Selbststart auf dem Programm, wobei die Strecken von GLP zu GLP immer länger wurden (GLP 5 ca. 16,5 km). Diese wiederum nur nach Karte und entsprechenden Aufgabenstellung (bzw. geforderten System) und leider auch durch kleine Ortschaften.
Nach einer kleinen Einführung zu den verschiedenen Aufgaben am Freitagabend ging es am Samstag gegen 8:30 Uhr in Kerkrade zum Start. Über die Autobahn bis Brand und anschließend bis Lammersdorf zur ersten ZK. Diese Zeit konnte ich schon sehr gut zur Ausarbeitung der ersten Karten nutzen, denn Zwischenstopps zur ruhigen Ausarbeitung der Karten sind aufgrund den engen Etappenzeiten nicht möglich. Mit Punkten, freie Strecke und Streckenbeschreibung ging es dann bis Schleiden bzw. Blankenheim, wo die ersten GLP’s gestartet wurde. Natürlich wie bei der Limburgia üblich mit Selbststart. D.h. nach der ZK 3 hatten wir 25 Min. bzw. 45 Min Zeit die Kartenaufgaben zu lösen und rechtzeitig am Start zu sein. Mit 2-3 Min Vorzeit konnten wir uns auf den jeweiligen Start vorbereiten, wobei GLP 2 etwas knifflig war, da hier ein Kartenübergang vorlag und die Kartengrundlagen nicht identisch waren. Zudem wechselte die Aufgabenstellung von Punkten und Pfeilen (kürzeste Strecke) zur Grenzannäherung mit der oben beschriebenen begrenzten Streckenauswahl. Ich und auch andere Beifahrer hatten irgendwann mal das Gefühl evtl. die falsche Strecke gewählt zu haben. Doch dann nach über 8 Min. tauchte ein ORGA-Fahrzeug am Streckenrand auf, wo uns die vorab gemessene Zeit in die Bordkarte eingetragen wurde.
Nach einer Mittagspause in Prüm, ging es weiter in Richtung Bitburg, Konz und Luxembourg. Das zweite Roadbook mit der ersten Kartenaufgabe (9 Barrikaden und eine GLP) war eine Herausforderung, die wir, wie die Strafpunkte am Abend zeigten, offensichtlich nicht alle richtig gelöst hatten. Die weiteren Kartenaufgaben waren überschaubar aber aufgrund der Streckenlänge musste Rainer deutlich Tempo geben da uns nach 80 bzw. 110 Min die letzten GLP’s erwarteten. GLP 5 war hinsichtlich der Streckenfindung und Länge (16,5 km) eine echte Herausforderung. Wer hier nicht die richtige Strecke fand bzw. das Ziel nicht gefunden hatte, konnte jedoch die Maximalpunktzahl mit dem Streichergebnis eliminieren. Ich hatte auch zwischenzeitlich ein ungutes Gefühl, da wir durch Igel fahren mussten und anschließend vor Wasserbillig einen kleinen Abzweig finden mussten. Aber mit Lupe und Maßstab und Tripmaster ging es gut. Dank Rainer, der alles aus seinem Triumph herausholen musste (Bergsprint), lagen wir am Ziel der GLP 5 nur 3 Sekunden neben der Sollzeit. Insgesamt konnten wir trotz kleiner Probleme mit dem Trip-Controller mit den Ergebnissen der GLP’s sehr zufrieden sein.
Die Streckenauswahl war hervorragend, kleine schmale Straßen und vor allem bei den GLP’s eine Herausforderung für den Fahrer. Aber Rainer hat dies meisterlich und sicher gelöst.
Wie bei der Limburgia üblich geht das Ende der ersten Etappe in die Dunkelheit über. Bei den letzten 20 km mit Kopflampe und Scheinwerferlicht haben wir eine Begradigung der Strecke, die Karten sind nicht immer aktuell, und somit auch einen stummen Wächter auf einem Parkplatz übersehen. Nach über 10 Stunden waren wir dann froh im Hotel angekommen zu sein. Ein Vergleich mit den Idealbordkarten zeigte, dass wir am Vormittag keine Fehler gemacht hatten, nachmittags uns jedoch sieben Eintragungen in der Bordkarte fehlten. Die zügige Auswertung zeigte dann jedoch, dass die Nachmittagsetappe doch sehr anspruchsvoll war und auch die anderen Teilnehmer Probleme hatten. Mit B. Stein/M. Kistemann 1.Platz, P. Widdra/B. Dahmen 3. Platz M. Jakobs/ B. Wolf 4. Platz und wir auf dem 5. Platz lagen die Teams der Euregio in der Masterklasse vorne.
Wie die letzten zwei Jahren gezeigt haben, wird die Limburgia erst am zweiten Tag entschieden. Insbesondere die engen Etappenzeiten führen regelmäßig zu zusätzlichen Zeitstrafen. Nach einem trockenen z.T sonnigen Samstag ging es sonntags im Regen wieder los. Und wie erwartet hagelte es morgens bei der ZK 9 an Zeitstrafen. Wir sind mit 50 Punkten (5 Min.) u.a. aufgrund eines Rechenfehlers noch sehr gut davon gekommen. Über Echternach, Bleialf, Hellenthal, Eupen ging es mit den bekannten Aufgabenstellungen zurück nach Maastricht. Glücklicherweise standen am Sonntag keine GLP’s mehr auf dem Programm, denn die Nebenstraßen waren z.T. noch naß und mit Laub bedeckt.
Mit Ruhe und auch etwas Glück fanden wir am Sonntag die richtigen Strecken, insbesondere weil der Veranstalter gerne am Schluss der Strecke noch die eine oder andere Überraschung einbaut. Mit einem guten Gefühl den 5.Platz evtl. halten zu können fuhren wir nach ca. 820 km an zwei Tagen ins Ziel. Als die Ergebnisliste ausgehangen wurde, waren wir dann doch sehr überrascht. Mit nur zwei Bordkartenfehler (100 Pkt.) lediglich die Sieger der Masterklasse (B. Stein/M. Kistemann) hatten null Punkte, absolvierten wir den zweiten Tag nahezu fehlerlos. Mit dem guten Tagesergebnis (2.Platz) konnten wir nicht nur den Platz halten sondern auch noch auf den 3.Platz vorrücken.
Fazit: Die Limburgia ist eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit vielfältigen, interessanten Aufgabenstellungen, die leider warum auch immer von den Veranstaltern hier in der Euregio nicht angewendet werden. Die Kartenaufgaben und insbesondere der hohe Schnitt ist eine Herausforderung für Fahrer und Beifahrer. Für sportlich orientierte Teams mit Orie-Erfahrung somit eine ideale Veranstaltung. Die Juniorklasse als Einstieg ist ideal, da man die Systeme kennenlernt und nicht direkt den hohen Schnitt halten muss. Daneben ist die tolle Streckenwahl in den letzten Jahren (Südeifel, Ardennen, Luxembourg) hervorzuheben. Leider waren in den drei Klassen nur 38 Teams am Start. Es wäre schade, wenn diese Veranstaltung aufgrund der geringen Nachfrage nicht mehr angeboten würde.
Glückwunsch an die Sieger der Masterklasse Marc Kistemann und Bernhard Stein die in diesem Jahr nach der Coppa europa nun auch die Limburgia Trophaeum gewonnen haben.
Bernhard Lutterbeck
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