Dafür sind fast alle Kartenausschnitte im Maßstab 1:40.000 gehalten. Auf einem DIN A4-Zettel ausgedrückt, sind die Kartenausschnitte und die zu fahrenden Straßen dann doch recht klein. Darüber hinaus gab es zahlreiche Häkchen an Pfeilen und auch versteckte Punkte. Oftmals ging der Fahrtauftrag leicht an der Strecke vorbei und führte über kleine Dreiecke oder auch Parkplätze. Somit wussten wir, dass wir zum einen eine Lupe brauchen und zum anderen dringend auf kleine Ausflüge neben der Strecke gewappnet sein mussten.

Die Konkurrenz in der Klasse A war wieder atemberaubend. Vor allem atemberaubend gut, denn es tummelten sich wieder zahlreiche, deutlich erfahrenere Teams in unserer Klasse. Von den Teams aus der Klasse A/K ganz zu schweigen. Denn die Klasse A/K ist für Teams vorbehalten, die laut BOM (Bergische Orientierungsmeisterschaft) nicht mehr in der Klasse A starten dürfen, da hier entweder schon der Meistertitel errungen wurde oder auch die erreichten Platzierungen für die Klasse A zu gut sind. Gleichzeitig haben diese Teams allerdings kein Interesse an einen Start in der Klasse B (Fortgeschrittene). Somit wurde die Klasse A/K geboren, die traditionsgemäß mit der Klasse A in einer Wertungsgruppe gewertet wird.


Eigentlich hatten wir auf dem Schirm, dass eine Ori75 mit einer Fahrtzeit von 3 Stunden über eine Distanz von 75 km geht. Die Ori75 des MSC Heiligenhaus passte da nicht so richtig rein. Statt 75 km ging die Strecke über 118 km. Die reine Fahrtzeit von 3 Stunden wurde beibehalten. Obendrauf gab es 90 Minuten Karenz. Man kann sich schnell ausrechnen, dass wir wieder einen Schnitt von nahezu 40 Km/h zu fahren hatten. Mit unserem VW Fox und gerade einmal 50 PS wie immer eine kaum zu erfüllende Anforderung. Darüber hinaus gab es nur eine Orientierungsetappe und eine Zeitwertung. Das hat zahlreiche Vorteile, aber auch einen entscheidenden Nachteil: Gibt es mehrere Zeitwertungen, ist man im Dauerstress und muss sich seine Lösungen dementsprechend schnell überlegen. Nur eine Zeitwertung entzerrt das Ganze in wenig. Allerdings ist es auch schwieriger, die eigene Performance hinsichtlich der Fahrtzeit abzuschätzen.


Aus den Vorjahren war bekannt, dass unmittelbar nach dem Start der erste Trick auf die Teilnehmer wartet. Dieses Mal führte der Fahrauftrag 0,5 mm an der eigentlichen Straße vorbei. Hier erblickten wir einen Parkplatz, den wir für unsere Lösung nutzten und entsprechend die erste Kontrolle notierten. Dass 19 der 20 Teams aus der Gruppe A/AK diesen Miniaturhaken gesehen haben, spricht für das hohe Niveau der Teilnehmer. Es folgten eine Karte mit einem versteckten Punkt und ein Ausschnitt mit einer nahezu gleichlangen Strecke zwischen zwei Aufgabenteilen. Auch hier hatten wir uns richtig entschieden. Nach zahlreichen Veranstaltermarkierungen, die zu fahrende Straßen und Wege sperren, wurden erneut kleine Schlenker in die Idealstrecke eingebaut, die auf Parkplätze und über Dreiecke führten. Auch das haben wir gesehen. Anschließend fand sich die eine oder andere Überlappung, dicht gefolgt von versteckten Punkten und kürzesten, zu fahrenden Strecken zwischen den Aufgabenteilen…. auch gesehen…und das über weite Strecken aufgrund der niedrigen Startnummer Gott sei Dank noch im Hellen.

Im Ziel angekommen hatten wir 27 Minuten unserer Karenz in Anspruch genommen. Anschließend erfolgte das berühmt berüchtigte Benzingeflüster mit den anderen Teams. Es kristallisierte sich mit und mit heraus, dass wir offensichtlich überall dort langefahren sind, wo wir auch hätten langfahren sollen (und das auch in der richtigen Reihenfolge). Die Spannung stieg und die Siegerehrung ging los (und das bereits um 22:00 Uhr). Und…. Tatsache!!! Wir haben keinen einzigen Fehler gemacht und konnten uns wieder über den Sieg in der Klasse A und in der Wertungsgruppe A/AK freuen. Dieses Mal aber denkbar knapp, denn der Zweitplatzierte hatte ebenfalls keinen Fehler gemacht, dafür aber vier Minuten mehr an Karenz benötigt. Juhuuuuuu!!!!


Leider sind damit die Ori-Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen können, erst einmal rum. Jetzt nähern wir uns langsam der Nordschleife und der Metz-Rallye in Nürnberg. Eigentlich schade, da wir gerade in der Bergischen Orientierungsmeisterschaft ganz gut dabei sind…. Daher laufen gerade die Überlegungen, am 16. April morgens die GLP auf der Nordschleife und abends die Ori in Dülken zu fahren. Ob wir das aber konditionell schaffen und auch wirklich so angehen wollen, wissen wir noch nicht….


René Göbbels & Tina Stange

19.03.2016

Erneut  Klassen- und Gruppensieg für das Team Göbbels/Stange

59. Ori des MSC Heiligenhaus

Am 19. März stand die 59. Auflage der Ori des MSC Heiligenhaus auf dem Programm. Das Starterfeld war wieder riesig.

15 Teams starteten in der Klasse N, 14 in der Klasse A, 6 in der Klasse A/K und 8 in B sowie 10 in C. Macht summa summarum 53 Teams, die im Vorfeld für die Ori des MSC Heiligenhaus genannt hatten. Um 15:00 Uhr gab es eine kurze Fahrerbesprechung.

Das erste Fahrzeug machte sich um 15:31 Uhr auf die Socken. Nach den tollen Erfolgen in den ersten beiden Veranstaltungen waren Tina und ich natürlich wieder mit dabei. Dieses Mal mit der Startnummer 21 ausgerüstet, machten wir uns um 15:51 Uhr auf den Weg. Wie sich später herausstellte, sollte sich der frühe Start lohnen.

Im Vorfeld der Veranstaltung gab es einiges zu lernen. Freundlicherweise hatte der MSC Heiligenhaus die Fahrtunterlagen sowie auch die Idealstrecken der früheren Veranstaltungen ins Netz gestellt. Jeder Veranstalter hat so seine Besonderheiten. Für uns dementsprechend eine gute Gelegenheit, diese Besonderheiten in Ruhe auf der Couch zu analysieren und nicht erst während der Fahrt kennenzulernen. Schnell zeigte sich, dass die Orientierung nicht so schwer wie z.B. in Huchem-Stammeln oder in Duisburg werden würde.