Zum insgesamt 28. Mal lud der MSC Huchem-Stammeln in Form der Organisatoren Willy Willms und Peter Beckers am 07. März 2014 zur Orientierungsfahrt „Rund um den Indemann“ ein.
Wie bereits im Vorjahr machte sich ein tolles Starterfeld von über 50 Teams in den einzelnen Wertungsklassen N, A/AK bzw. B und C auf die Suche nach der richtigen Fahrtstrecke über Stock und Stein. Und dieses Fahrerfeld sollte es wieder einmal in sich haben. Denn neben der DMV Landesmeisterschaft und der Bergischen Motorsport Meisterschaft sowie auch dem Niederrhein-Cup, zählt die Orientierungsfahrt „Rund um den Indemann“ zur Deutschen Amateurmeisterschaft, zur Westdeutschen Orientierungsmeisterschaft sowie zur Bergischen Orientierungsmeisterschaft (BOM).
So kam es, dass renommierte Teams aus Schwelm, Dülken, Duisburg, Oberberg und Heiligenhaus anreisten, um sich die begehrten Punkte zu sichern. Wie begehrt diese Orientierungsfahrt allerdings ist, zeigt sich unter anderem in der Tatsache, dass ebenfalls Teams aus Darmstadt und Berlin genannt hatten. Wie auch im Vorjahr starteten mit René Göbbels/Tina Stange sowie Willi Vroels/Michael Finke zwei Teams aus den Reihen des AC Eschweiler in der Klasse N in die neue Motorsportsaison 2014.
28. Ori „Rund um den Indemann“ – Start in die Motorsportsaison
Wettertechnisch war man aus den letzten Jahren so einiges gewöhnt. Oftmals hatte es kurz vor der Fahrt stark geregnet, sodass an großen Wasserdurchfahrten Schilder mit „Angeln verboten“ aufgestellt wurden. Diese Mal war das Wetter traumhaft. Dafür war es auf der Strecke umso staubiger. Noch heute wird von umherirrenden Passanten berichtet, die im Staub der Teilnehmer nicht mehr den Weg nach Hause finden.
Auch die Fahrerbesprechung sorgte für Erheiterung. Willy gab allen Teilnehmern den Hinweis, dass Peter mit dieser Fahrt seine Doktorarbeit abgelegt und erfolgreich bestanden hätte. Somit wusste jeder: OHA, das wird heute richtig schwer.
Insgesamt galt es, drei Orientierungsetappen und eine Transportetappe mit jeweils vorgesehenen Abschnittszeiten von drei Mal 70 Minuten bzw. 25 Minuten zu absolvieren. Bereits in der ersten Orientierungsetappe waren zahlreiche versteckte Kniffe aufzudecken und die richtige Lösung zu erarbeiten. Somit bestand unsere Taktik aus 5 Minuten Beratung im Fahrzeug (je Seite Fahrauftrag) und anschließend im Ausnutzen unserer mit 54 PS reichlich vorhandenen Motorleistung. Hatten wir die erste Orientierungsetappe mit 15 Minuten Vorzeit absolviert, wurde es in der zweiten Orientierungsetappe nicht nur dunkel sondern auch zeitlich sehr eng. Es wurde geknobelt, geknobelt, geknobelt und anschließend 2 Minuten zu spät. Was Willy mit „Doktorarbeit“ meinte, war uns bis dahin längst bewusst geworden. Gerade die ersten beiden Orientierungsetappen forderten uns alles ab.
Vor allem fragten wir uns, warum wir auf ein Mal alleine unterwegs sind. Waren wir vorher noch zahlreichen Teilnehmern begegnet, waren mit einem Schlag alle weg (selbst nach 5 Minuten Stillstand wegen Knobeln). In der Formel 1 würde man jetzt schreien „Juhuu!!! Sieg!!!“, aber im Orientierungssport ist das doch eher ein schlechtes Zeichen. Währenddessen ging es in den Feldern im Dunkeln so richtig zur Sache, denn die trockenen Wege verführten zur zügigen Gangart. An Stelle der Teilnehmer begegneten wir zahlreichen Kaninchen, Hühnern und Vögeln…
Und an der letzten ZK wahrhaftig wieder Menschen…
Kurze Zeit später im Ziel angekommen, konnten wir für uns definitiv eines festhalten: Der Schwierigkeitsgrad war hoch, das Tempo zwischenzeitlich auch und alle Kaninchen waren in Sicherheit! Kurz: Uns hat es einen riesigen Spaß gemacht. Wie jedes Jahr war der Einstieg in die Saison hart aber genau das richtige für uns. Und die Erinnerung an die Staubschwaden, die man hinter sich herzog, während man über die Feldwege bügelte, wird noch lange Bestand haben. Platzierungstechnisch endete der Tag für uns mit einer absoluten Sensation. Wir hatten ALLES richtig gemacht und aufgrund der zwei Minuten Verspätung in der Orientierungsetappe 2 gerade einmal EINEN PUNKT gesammelt. Somit haben wir zum ersten Mal in unserer Karriere die Klasse in einer Orientierungsfahrt gewonnen. Um es genau zu sagen: Wir können es immer noch nicht fassen! Auch Willi und Michael kamen dieses Mal deutlich besser zurecht und belegten einen guten 8. Platz in der Klasse. Wie gut sich die beiden weiterentwickeln zeigte dabei vor allem die Tatsache, dass es erstmals gelang, die Karenzzeit einzuhalten. Auf diesen Erfolg werden die beiden weiter aufbauen.
Wir möchten uns bei Willy, Peter, Gaby und Jo sowie bei allen Helfern für die tolle Veranstaltung von ganzem Herzen bedanken. Alle, die uns kennen, wissen, dass bei uns eine gute Veranstaltung nicht durch die Platzierung am Ende des Tages sondern durch den Fahrspaß während des ganzen Tages bestimmt wird. Und hier können wir nur sagen: Hut ab und weiter so!! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!!
Text: Tina Stange
Fotos: Michael Gries